Seit Corona läuft alles langsam. Vorher liefen die Menschen und die Wirtschaft auf Hochtouren: Immer schneller, immer besser, immer mehr. Durch den Lockdown haben viele Menschen in Deutschland einen Gang runter gefahren, gezwungenermaßen.
Für Befürworter von Degrowth, einer alternativen Wirtschaftsform, ist das nicht unbedingt schlecht. Die Postwachtstums-Ökonomie ist ein Gegenmodell zur wachstumsorientierten Marktwirtschaft. Denn was passiert, wenn das Wachstum an seine Grenzen stößt? Schon jetzt nehmen wir Menschen und Tieren ihre Lebensgrundlage und steuern den Planeten immer tiefer in die Klimakrise.
Ein Ausweg könnte mit der Idee einer "Postwachstums-Gesellschaft" zu finden sein. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Konzept? Und warum spielen die Klimaziele und die Geschlechtergerechtigkeit eine so wichtige Rolle?
Wir denken anhand der Frage: Wie können wir ein gutes Leben für alle ermöglichen?
Alleweltonair hat zusammen mit dem Menschenrechtsprojekt des Allerweltshauses Vertreter*innen der Theorie interviewt und sie zu ihren Zielen und Ideen befragt:
Andrea Vetter ist für das "Konzeptwerk Neue Ökonomie" in Leipzig tätig. Zusammen mit Matthias Schmelzer veröffentlichte sie das Buch "Degrowth/Postwachstum zur Einführung". Sie ist außerdem am Aufbau eines kulturellen Zentrums, dem "Haus des Wandels", in Ostbrandenburg beteiligt.
Corinna Dengler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Vechta in Niedersachsen am Institut für Wirtschaft und Ethik. Sie zeigte uns eine feministische Perspektive auf Degrowth.
Urs Kleinert ist seit ca. 16 Jahren bei Attac tätig. Er hat in Köln den Arbeitskreis "Wohlstand ohne Wachstum" mitgegründet. Dort geht es um Sinn und Unsinn des Wirtschaftswachtstums, um die Frage, was wirklichen Wohlstand ausmacht und wie er sich messen lässt. Dabei suchen sie nach Möglichkeiten, die Debatte in eine breite Öffentlichkeit zu tragen.
Und unsere vierte Gesprächspartnerin für diese Sendung ist Martina Dietrich, Koordinatorin der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung der Regionalgruppe Köln/Bonn.
Diese Sendung wurde finanziert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.
Moderation: Gero und Hannah
Redaktion: Viktoria Hytrek