Momentan gibt es kein Projekt, dass sich explizit mit Menschenrechten auseinandersetzt. Die Arbeit für die Menschenrechte lebt im Allerweltshaus weiter.
Geschichte des Projekts
Der Grundstein des Projekts wurde im Oktober 2007 gelegt. Der Schwerpunkt lag zunächst auf der Thematik des Genozids. In diesem Zusammenhang wurde die Einrichtung einer Bibliothek in Gedenken an Rafael Lemkin beschlossen. Raphael Lemkin fertigte 1947 einen Gesetzesentwurf für die Vereinten Nationen an, der Völkermord unter Strafe stellte. Am 9. Dezember 1948 mündete dieser Entwurf in der Verabschiedung der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes durch die Generalversammlung. Die Bibliothek wurde im Dezember 2007 eröffnet. Dieses Ereignis stellt den offiziellen Gründungsmoment des Projekts dar. Neben der Raphael Lemkin Bibliothek bildete die Veranstaltungsreihe Geschichte und Geschichten einen weiteren Bestandteil des Projekts.
Im Frühjahr 2009 wurde das Projekt in Erinnern und Handeln für die Menschenrechte umbenannt. In der Aktualität wurde der Schwerpunkt des Projekts durch vielfältige Aktivitäten auf die allgemeine Thematik der Menschenrechte und Menschenrechtsverletzungen in historischer und aktueller Perspektive erweitert.
Gründer des Projekts "Erinnern und Handeln für die Menschenrechte"
Adnan Keskin wurde 1957 in dem türkischen Dorf Savsat in der Türkei geboren. Er engagierte sich in den 1970er Jahren in einer linksradikalen Organisation. Aufgrund seiner politischen Aktivitäten wurde er bald Opfer staatlicher Repression: Im Jahr 1979 wurde er kurzzeitig festgenommen und nach dem Militärputsch am 12. September 1980 von der damaligen türkischen Regierung zum Tode verurteilt.
Trotz Folter während seiner Zeit im Gefängnis konnte er, innerlich ungebrochen, nach sieben Jahren Haft zusammen mit zehn weiteren Häftlingen einen Tunnel bauen und aus dem Gefängnis entkommen. Zusammen mit seiner Ehefrau Nese sah er sich zur Flucht aus der Türkei gezwungen und im Jahre 1987 kamen beide nach Köln. Nachdem ihn die Türkei ausgebürgert hatte, war er seit 2008 staatenlos.
In Köln wurde er Mitbegründer des türkischen Menschenrechtsverein Tüday und ab dem Jahr 2007 leitete er bis zu seinem Tod im Januar 2014 das Projekt „Erinnern und Handeln für die Menschenrechte" im Allerweltshaus Köln.
Adnan prägte dieses Projekt nicht nur durch seine politische Erfahrung und seine schier unerschöpfliche Energie - mit seiner Lebensfreude und seinem solidarischen, menschlichem Umgang konnte er viele Menschen, besonders die ehrenamtlichen Praktikant*innen, begeistern.
In Adnans Sinne versuchen wir, das Projekt weiterzuführen und zu gestalten.
Das Projekt "Stand up for your rights - Menschenrechte erkennen und handeln" 2015-2017
Seit dem Jahr 2015 wird das Menschenrechtsprojekt durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und läuft unter einem leicht abgeänderten Projektnamen weiter. Im Januar begann die erste Praktikant*innengruppe mit ihrer Arbeit im Allerweltshaus und beschäftigte sich bis einschließlich Juni u.a. mit dem Thema "Recht auf Stadt" und organisierte insgesamt 15 Veranstaltungen. Seit diesem August beschäftigt sich eine Gruppe neuer Praktikant*innen mit dem Thema "Flucht und Migration"
Die vielen ehrenamtlichen Helfer*innen sind weiterhin in einem Beirat, der sich alle zwei Monate trifft, und in der Sonderaktionen-AG, die u.a. das alljährliche Menschenrechtsfestival im Sommer und die Aktion "Köln leuchtet" am 10.12. zum Internationalen Tag der Menschenrechte organisiert, aktiv.
Menschenrechte und Nachhaltigkeit, global und lokal, 2018-2021
Das Projekt ist abgeschlossen, es wurde von der Stiftung Umwelt und Entwicklung gefördert. Unter Dossiers, Gallerie oder anderen Reitern finden sich erstellte Medien wie Berichte, Podcasts oder Videos.
Wenn du Interesse an der Arbeit des Allerweltshaus hast, schreib uns unter info@allerweltshaus.de