1O.11., 16 Uhr MAHNWACHE
Vor der Shell-Tankstelle Bonner-Str. 98, Köln-Südstadt
12.11., 18 Uhr INFOABEND
Platz für Alle, Genovevastraße 94, Köln-Mülheim
Keynote und Panel zu
"Fossile Großprojekte und neokolonialer Extraktivismus in Afrika -
Folgen und Lösungen"
Referent*innen:
Helene Batemona-Abeke
Pascal Mirindi
Peter Emorinken-Donatus
Moderation: Nicolin Gabrysch
Im Anschluss Musik von
Microphone Mafia und Jean Felix
Ken Saro-Wiwa
(Schriftsteller und Umweltaktivist) starb am Galgen.
Hingerichtet am 10.11.1995, zusammen mit acht weiteren Aktivisten der Ogoni im Niger-Delta (Nigeria):
Barinem Kiobel, Saturday Dobee, Paul Levura, Nordu Eawo, Felix Nuate, Daniel Gbokoo, John Kpuinen und Buribor Bera.
Einziges Verbrechen: die friedlichen Proteste gegen Umweltzerstörung und Zerstörung von Lebensgrundlagen durch den Ölriesen Shell, aber auch gegen Marginalisierung. Shell hatte die Niederschlagung der Proteste beauftragt und finanziert.
Der Ökozid, der sich in Nigeria abspielt, nimmt kein Ende. Das Delta gilt mittlerweile als schlimmster Ökozid-Hotspot weltweit: Umwelt verwüstet, Lebensgrundlagen vernichtet, Gesundheit zerrüttet! Es fehlen Trinkwasser, Schulen, Elektrizität, Gesundheitsversorgung etc. Das kleine Ogoni-Land ist ein der wichtigsten Erdölzentren Nigerias. Auf einer Fläche von mehr als 1.000 km2 leben ca. 500.000 Menschen, überwiegend Fischer*innen und Bauer*innen. Von 1958 bis zum Anfang der 1990er Jahre erwirtschaftete Shell im Ogoniland mehr als US$ 30 Mrd.
Gegen Ende der 1990er Jahre begann Saro-Wiwa hunderttausende Ogoni zu friedlichen Protesten gegen Shell zu mobilisieren. 1993, erreichte er mehr als 500.000 Einwohner*innen (mehr als die Hälfte der Bevölkerung).Der Konzern bat das Militärregime um Hilfe, die die auflammenden friedlichen Proteste unterdrücken sollten. Das Militär kam und richtete unvorstellbares Unheil im Ogoni-Land an: mehr als 1000 Tote, zehntausende Vertriebene, unzählige Inhaftierte, darunter der Anführer, Saro-Wiwa.
In einem Schauprozess verurteilte ein Militärtribunal Saro-Wiwa und acht weitere Aktivisten wegen angeblicher Anstiftung zum Mord zu Tode. Am 10.11.1995 wurden sie hingerichtet. Bis heute wurde keiner für diese brutalen Morde zur Rechenschaft gezogen. Um einer Verurteilung durch ein US Gericht wegen Menschenrechtsverletzung und somit einer riesigen Blamage zu entgehen, zahlte Shell US$15 Millionen als Entschädigung an Angehörigen von Ken Saro-Wiwa - ein unverkennbares Schuldbekenntnis. Jedoch bekamen die acht weiteren Hingerichteten keine Entschädigung.
Shell fördert 39% des nigerianischen Erdöls, besitzt mehr als 6.000 km Pipelines und mehr als 1.000 Ölquellen. Hauptsächlich aufgrund mangelnder Instandhaltung und Schutzmaßnahmen gegen Sabotage und Öldiebstahl versickern im Niger-Delta jährlich Millionen Tonnen Rohöl.
Obwohl das UN-Weltprogram [UNEP] bereits 2011 mit einer aufsehenerregenden Studie auf das Ökodesaster hinwies, fehlen bis dato erkennbare Schritte, um für die angerichteten Schäden aufzukommen und das Ogoniland und das gesamte Niger-Delta zu sanieren.
Shell ist mitverantwortlich für die Ermordung der “Ogoni 9”. Aktivist*innen müssen weltweit geschützt werden! Shell ist verantwortlich für massives Ökodesaster (Ökozid) und Vernichtung von Lebensgrundlagen im Niger-Delta.
"Blut ist geflossen, unser Land wurde verseucht, und die Welt erhitzt sich.
Wir fordern Gerechtigkeit für unsere Helden, ein Ende der Abhängigkeit von #FossilenBrennstoffen -
die wirkliche Klimaschutzmaßnahme - und die Sanierung aller verseuchten Gebiete und Reparation für Ökozid"
[NNIMMO BASSEY, Autor, Umweltaktivist & Shell-Kritiker]
Wir gedenken unsere Helden, würdigen ihre mutigen Taten und klagen den Shell-Konzern an und fordern:
- angemessene Reparation für Hinterbliebene ALLER Ermordeten und ALLE Opfer des Ökodesasters im Niger-Delta
- Sanierung verseuchter Gebiete des Niger-Deltas
- völkerrechtliche Kriminalisierung des Ökozids [Ökozidgesetz]
- Beendigung der fossilen Wirtschaft und des neokolonialen Extraktivismus
- Klimapass (Bleiberecht) für Opfer des Ökozids und des Klimawandels / Reformierung der Genfer Flüchtlingskonvention
- Dekolonisierung der Umwelt- / Klimagerechtigkeit
Auch im Fokus der diesjährigen Gedenktage:
die geplante Ölförderung im Kongo-Regenwald.
Dort liegt das größte Torfmoor der Erde, die letzte größte verbliebene Kohlenstoffsenke (Lunge) der Menschheit mit mehr als 30 Mrd. Tonne CO2.
“Wenn es neue fossile Projekte, die gar nicht bemüht werden dürfen, dann in einem Gebiet wie dem Kongo-Becken. Die [größte] Lunge des Planeten für die Gewinnung einer Ressource ohne Zukunft zerstören zu wollen, ist verantwortungslos."
[DR. BONIFACE MABANZA BAMBU,
Experte für afrikanische Handels- und Rohstoffpolitik].
Schließt Euch den Ogoni 9-Protesten an!
Die Lage im Niger-Delta ist prekärer denn je. In Afrika werden derzeit mehrere fossile Großprojekte gestartet. Und dies trotz der extrem kritischen Klima-Zeitenwende!
#OneStruggle für globale Umweltgerechtigkeit und gegen den neokolonialen Klimaschutz.
Kontakt: kensarowiwa-gedenktag@proton.me
#Shell2Hell #ShellIsGuity #CleanUpNigerDeltaNow #EcocideLawNow #ShellMustPay
#ReparationNow #PétroleNonMerci #EndFossil #ClimateSocial
Eine Veranstaltung von Initiative Ogoni 9, mit freundlicher und tatkräftiger Mitwirkung von