Schwarzsein, Pluralität und Alltagsrassismus in Brasilien

Zeit

Mo, 02. Dezember 2019 - 19:00 Uhr

Ort

Allerwelshaus e.V. Körnerstraße 77-79, großer Saal

Filmabend & Diskussion

Brasilien ist ein Land großer Pluralität. In solch einem politischen Moment, dass diese Diversitäten heftig abgelehnt und unterdrückt werden, umso wichtiger ist die Reflexion um unsere pluralischen Identitäten, wie das Schwarzsein.


Um die Stigmatisierung von befestigten Bilder der Schwarze Bevölkerung Brasiliens zu überwidmen, sowie um die Pluralität des brasilianischen Schwarzen Kinos zu unterstreichen und sichtbar zu machen, werden wir am den Filmabend, Filme aus Brasilien zeigen, in denen Afrobrasilianische Perspektiven vom Rand ins Zentrum rücken und von einem anderen Standpunkt, als den der öffentlichen Meinung, aus betrachten.

Brasilien ist ein Land großer Pluralität. In solch einem politischen Moment, dass diese Diversitäten heftig abgelehnt und unterdrückt werden, umso wichtiger ist die Reflexion um unsere pluralischen Identitäten, wie das Schwarzsein. Über die Hälfte der Bevölkerung in Brasilien hat afrobrasilianische Wurzeln. Schwarze Brasilianer_Innen haben noch immer – und leider aktuell wieder zunehmend mehr – unter offener und latenter Rassismus und Ausgrenzungen im Alltag zu leiden – ebenso wie Afrodeutsche und Schwarze Menschen in vielen anderen Ländern der Welt.

Bis heute besteht ein starkes soziales Ungleichgewicht nicht nur zwischen der Schwarzen und weißen Bevölkerung, sondern auch zwischen heterosexuellen und queeren Communities of Colour. Besonders Schwarze Menschen in Brasilien, die sich als lesbisch, schwul, queer oder trans positionieren, sehen sich noch stärkeren Diskriminierungen und Gewalttaten ausgesetzt.

Die gewaltsame Unterwerfung von Schwarze Körpern und deren Subjektivitäten ist der entscheidende Beginn des Rassismus unter dem Paradigma der Othering – ein Modell der Ausbeutung und der Enteignung, über das sich der Mantel der Geschichte gelegt hat.

Um die Stigmatisierung von befestigten Bilder der Schwarze Bevölkerung Brasiliens zu überwidmen, sowie um die Pluralität des brasilianischen Schwarzen Kinos zu unterstreichen und sichtbar zu machen, werden wir am den Filmabend, Filme aus Brasilien zeigen, in denen Afrobrasilianische Perspektiven vom Rand ins Zentrum rücken und von einem anderen Standpunkt, als den der öffentlichen Meinung, aus betrachten. Die ausgewählten Filme geben einen kurzen und dennoch differenzierten Einblick in die vielfältigen Geschichte(n) und Lebensrealitäten von in Brasilien lebenden Schwarzen Menschen.

Basierend auf der Vielfalt von Körpern, Erzählungen und Ästhetik, greifen die Filme berührende und komplexe Themen wie Einsamkeit, Konflikte, und Widerstand im Spannungsfeld von Schwarzen Bevölkerung auf.

Folgende Filme werden gezeigt:

Eu pareço suspeito? / Sehe ich als einen Verdächtiger aus? (OmEU) - Von Thiago Fernandes. 27 min
Zwischen Bildern, Verhaftungen, Unsichtbarkeit, Rassismus und Todesfällen dreht der Regisseur die Linse um und versucht zu verstehen, warum sein Stereotyp als verdächtig gilt.

Maria (OmEU) - von Vinícius Campos. 12 min
Ein Film über den Werdegang einer Frau, die viele Verluste durchlitten hat.

O grande amor de um lobo / Die große Liebe eines Wolfes (OmEU) - von Kennel Rogis und Adrianderson Barbosa. 12 min
Auf der Suche nach der wahren Liebe macht ein junger Mann die Realität zu seinem eigenen Film.

Bicha Preta / Schwarz und Schwul (OmEU) – von Thiago Rocha. 23 Min.
Der Film thematisiert soziokulturelle Aspekte, die zur Marginalisierung Schwarzen Menschen beitragen, insbesondere LGBTQIA. Es trägt dazu bei, die Vielfalt der Ausdrücke und Kämpfe innerhalb derselben Bewegung zu dokumentieren. Es bringt neue Überlegungen an die Öffentlichkeit und hinterlässt in der Geschichte nie zuvor dokumentierte Erfahrungen.

Herdeiros / Erben (OmEU) – 5 Min Teaser - von Thais Nepomuceno
Über Ancestralität, Musik und oral Tradition, der Film ist die Geschichte Schwarze Einwohner*Innen der Community Morro da Serrinha in Rio de Janeiro.


Im Anschluss folgt ein Gespräch mit dem Kurator, dem Brasilianischen Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Alex Mello und der Journalistin, Autorin und Filmmacherin Thais Nepomuceno.

Eine Veranstaltung von
Allerweltshaus e.V. - Menschenrechte Brasilien & KölnRio e.V.
Mit freundlichen Unterstützung durch
Stadt Köln

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Eine Veranstaltung des Projekts "Menschenrechte Brasilien"

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